„Rote Karte“ für schlechten Biomüll
Um eine gute Qualität bei Bioabfällen gewährleisten zu können, setzt das Kommunalunternehmen mit Erfolg einen Detektor „Müllsheriff“ ein,
mit dem sich Störstoffe in der Biotonne erkennen und anzeigen lassen.
Wichtige Infos zum „Müllsheriff“
Ein „Sheriff“ sorgt für Qualität
Um eine gute Qualität bei Bioabfällen gewährleisten zu können, setzt das Kommunalunternehmen erfolgreich einen speziellen Detektor („Müllsheriff“) ein, mit dem sich Störstoffe in der Biotonne erkennen und anzeigen lassen.
Hintergrund:
Der zu hohe Störstoffanteil in den Biotonnen führte im Jahr 2006 zu ernsthaften Auseinandersetzungen mit den Kompostanlagenbetreibern, die sogar bis zu einem angedrohten Abnahmestopp für den gesamten Biomüll aus dem Landkreis Bad Kissingen führten.
Mehr als 9.500 Tonnen Bioabfall sammelt das Kommunalunternehmen und die Stadt Bad Kissingen jährlich über die braune Tonne ein. Der Störstoffanteil beträgt derzeit ca. 6 Prozent. Was sich zunächst nach relativ wenig anhört,
ergibt aber in der Summe (Stadt und Landkreis Bad Kissingen) immerhin 570 Tonnen Abfall. Also über 50 große Müllfahrzeuge, die nur mit Störstoffen beladen sind.
Dem „Müllsünder“ auf der Spur
Insgesamt sind zwei Müllfahrzeuge mit dem „Müllsheriff“ ausgestattet. Wird die Biotonne zur Entleerung an die Schüttung gehängt, überprüft der Detektor automatisch die Tonne auf enthaltene Störstoffe.
Ist der Bioabfall verunreinigt, z.B. mit Batterien, Spraydosen, Nägeln, Getränkekartons usw., wird dies dem Müllwerker optisch und akustisch signalisiert.
Zum Einsatz kommt hier das Wirbelstromprinzip, das die elektrische Leitfähigkeit der Fremdstoffe zu deren Erkennung verwendet. Eine Auswertung der Protokolle aus den ersten zwei Monaten hat ergeben,
dass in Abhängigkeit vom Sammelgebiet 5 – 10 Prozent der Biotonnen Störstoffe enthalten.
„Rote Karte“ – was nun?
Schlägt der Detektor an, bleibt die Tonne ungeleert stehen. Zur Kennzeichnung hängt der Müllwerker in den Griff der Biotonne eine „Roten Karte“. Der Verursacher muss nun die Störstoffe bis zur nächsten Biotonnenleerung aussortieren.
Falls man aus hygienischen Gründen die Biotonne nicht nachsortieren möchte, kann man durch den Kauf eines Restmüllsackes (Verkaufsstellen findet man hier) die Biotonne einmalig bei der nächsten Restmülltonnenleerung bereitstellen.
Wichtig: Als Kennzeichnung für die bezahlte Leerungsgebühr dient der - zwischen Biotonnenrand und -deckel - quer eingelegte Restmüllsack.
Kontrollen bringen Qualität
Das Kontrollsystem besteht aus zwei Detektoren, die an der Ladevorrichtung des Sammelfahrzeugs montiert sind und mit einer Datenleitung versehen zur Fahrerkabine führen. Hier befindet sich ein Rechner,
der es ermöglicht, unterschiedliche Empfindlichkeitsstufen am „Müllsheriff“ einzustellen. Die Erfahrungen in rund 100 Landkreisen und Kommunen in Deutschland belegen,
dass sich durch den Einsatz des „Müllsheriffs“ die Trennmoral der Bürger und somit auch die Bioabfallqualität rasch und deutlich verbessern.
So macht Ihre Biotonne keine Probleme
Bioabfälle sind organische Stoffe, die sich schnell zersetzen. Das ist ein nützlicher Vorgang, der aber manchmal unangenehme Folgen hat.
Hier ein paar Tipps:
- Legen Sie nach dem Leeren eine Lage Zeitungspapier unten in die Tonne. Das verhindert das Festkleben oder Festfrieren feuchter Abfälle.
- Wickeln Sie auch ruhig Abfälle in Zeitungs- oder Küchenpapier ein. Beides lässt sich kompostieren und saugt Flüssigkeit auf.
- Stellen Sie die Tonne in den Schatten.
- Bei Problemen mit Fliegen oder Maden, können Sie etwas Kalk oder Kalkstickstoff streuen, das hilft.
Keine "Biokunststoffbeutel" verwenden!
Bitte verwenden Sie keine Maisstärkebeutel („Biokunststoffe“), da diese bei der Trennung nicht von gewöhnlichen Plastikbeuteln unterschieden werden können und so eine aufwendige und
kostenintensive Trennung seitens des Müllentsorgers erfolgen muss.