Vorausschauender UmweltschutzSanierung und Rekultivierung der Altdeponie Arnshausen

Von 1977-1991 wurde die Deponie Arnshausen für die Ablagerung von Abfällen aus dem Landkreis Bad Kissingen genutzt. Nach ihrer Endbefüllung bzw. Schließung wird die Deponie von 1996 bis 1999 für ca. 20 Mio. DM nach dem neuesten Stand der Technik saniert und rekultiviert. Am Beispiel der Altdeponie Arnshausen wird deutlich, dass sich die Anforderungen an einen vorausschauenden Umweltschutz in den letzten Jahrzehnten massiv verstärkt haben.

Steckbrief der Sanierung und Rekultivierung

Oberflächenwasserableitung:

Errichtung einer 400 m langen Leitung zum Regenrückhaltebecken der Deponie Wirmsthal. Bau eines 850 m3 fassenden Regenrückhalteteichs zur Fassung und Ableitung des Oberflächenwassers während der Baumaßnahmen.

Neugestaltung der Sickerwassererfassung:

Einbau einer Tiefendrainage für die Trockenlegung des wassergesättigten Müllkörpers durch folgende Maßnahmen: Abtäufen von 30 Bohrungen mit 2,50 m Durchmesser bis auf eine Tiefe von 20 m. Durchstich von Bohrung zu Bohrung und Ausbau zu einer Ringdrainageleitung quer zum Hang bis zum Zentralschacht. Niederbringen eines Zentralschachtes mit 11 m Durchmesser im Müllkörper. Herstellen eines Ableitungskanals in offener Bauweise zu den je 150 m3 großen Sickerwasserbehältern am tiefsten Punkt der Deponie. Von hier Hochpumpen des Sickerwassers über eine Druckleitung zur Sickerwasserreinigungsanlage.

7 ha Abdichtung

Die Oberflächenabdichtung als eigentliche Hauptmaßnahme wird von März 1997 bis August 1999 durchgeführt.

Vor Aufbringung der eigentlichen Oberflächenabdichtung sind Profilierungsarbeiten auf dem Müllkörper vorzunehmen, um das standsicherheitsbedingt erforderliche Gefälle von 1:2,65 zu erreichen.
Darüber wird dann das Oberflächenabdichtungssystem mit folgendem Aufbau (von unten nach oben) durchgeführt:
  • 0,20 m Ausgleichsschicht
  • 0,75 m Lehm-Abdichtung
  • 0,20 m Flächendrainage (Splitt)
  • 1,00 m Rekultivierungsschicht
Die gasgängige Ausgleichsschicht dient der flächenhaften Erfassung und Weiterleitung des Deponiegases zur Stromerzeugung im Blockheizkraftwerk. Die 3-lagige Lehm-Abdichtung (à 25 cm) soll das Eindringen von Regenwasser dauerhaft verhindern. Durch die Flächendrainage wird das eingetragene Oberflächenwasser abgeleitet. Auf dieser speziellen Oberflächenabdichtung mit Drainagen, Geotextilien und Lehm soll sich ein natürlicher Bewuchs einstellen, der durch eine Spritzbegrünung initiiert wird. Durch die Modellierung und Rekultivierung wird die landschaftliche Eingliederung gewährleistet.
Von der ehemaligen Deponie Arnshausen sind nach Beendigung dieser aufwendigen, aber notwendigen Maßnahmen keine Spätfolgen mehr zu erwarten.
Damit ist der Landkreis Bad Kissingen dem Schutzauftrag, den nachfolgenden Generationen nicht die ökologischen Folgelasten unseres Handelns und Wirtschaften zu hinterlassen, in vollem Umfang nachgekommen.
Hier können Sie sich die Broschüre um Projekt Sanierung und Rekultivierung der Altdeponie Arnshausen als PDF herunterladen.
www.bad-kissingen.land