UndurchlässigDas Deponieabdichtungssystem

Man muss sich die Kreismülldeponie Wirmsthal wie eine überdimensionierte Badewanne vorstellen: Dicht wie eine Badewanne, mit einem sicheren Abfluss für verschmutztes Wasser. Um allerdings so undurchlässig zu sein, wurde beim Bau der Deponie ein neuartiges Multibarrieren-Abdichtungssystem mit einer Stärke von 3,0 bis 3,5 Meter realisiert, das mit dem begehbaren Sickerwasserkontrollgang als das Optimum derzeitiger Deponietechnik angesehen werden kann.

Doppelte Sicherheit

Unter der eigentlichen Basisabdichtung (Stärke 1,0 Meter) befinden sich eine Kontrolldrainage und -abdichtung, die den Nachweis der vollen Funktionstüchtigkeit der Basisabdichtung liefern.

Dichtigkeit ist jederzeit gewährleistet

Die unterschiedlich starke Ausbildung der beiden Abdichtungen ist in deren verschiedener Beanspruchung begründet. Während die doppelt so dicke Basisabdichtung permanent mit Sickerwasser beaufschlagt ist, kann die tieferliegende Kontrollabdichtung als weiteres Sicherheitssystem dienen. Beide Dichtungssysteme besitzen ein eigenständiges voneinander unabhängiges Drainagesystem und daher selbständige Dichtungsfunktion.

Aufbau der Seitenabdichtung

Der eingelagerte Abfall wird auch zur Seite von einer mind. 2,0 Meter dicken Lehmschicht (nördl. Deponiebereich) bzw. von einer mind. 1,25 Meter dicken Bentoschotterschicht (südl. Deponiebereich) umfasst, um den seitlichen Wasseraustritt zu verhindern. Zur Fassung und Ableitung des deponieseitig als Schichtwasser austretenden Felswassers wurde unmittelbar auf die Felswand eine mind. 50 Zentimeter dicke Drainageschicht aus Einkornbeton aufgebracht. Auf die Drainageschicht wurden deponieseitig Filigranplatten aus Beton mit einer Bitumenschweißbahn angebracht, an die sich die eigentliche mineralische Abdichtungsschicht anschließt. 3 Tonnen schwere Drahtschotterkästen (Gabionen) bilden als Widerlager den Übergang zum eingelagerten Abfall.

Dicht

Rein rechnerisch würde ein Tropfen Wasser 82 Jahre benötigen, um durch einen Meter Abdichtungsschicht (Lehm) zu gelangen.
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